created: 2024-05-15T13:16
updated: 2024-05-19T11:51
tags:
- alltagstipps
- wissen
Wie berechnet man Leckerli?
Viele Hundehalter lieben es, Ihren Lieblingen mit zusätzlichen Leckereien eine Freude zu machen. Dieses Bedürfnis rührt meiner Meinung nach vor allem aus unserer eigenen Evolutionsgeschichte. Menschenaffen schenken sich gegenseitig Futter und stärken damit ihre soziale Bindung. Erwachsene Hunde machen das eher nicht ;)
Zudem setzen einige Denkrichtungen der Hundeerziehung auf eine Bestätigung durch Futter - und viele Hunde sprechen ja auch sehr gut darauf an.
So oder so, damit das Gewicht des Vierbeiners im gesunden Rahmen bleibt, stellt sich die Frage, wie viel Leckerli man bedenkenlos füttern kann und wie man die Menge evtl. bei der Futtermenge berücksichtigen sollte.
Meiner Meinung nach sollten Leckerli wirklich nur einen kleinen Teil der Ernährung ausmachen. Benötigt man wegen erzieherischen oder sonstigen Gründen mehr als 10% der Nahrung in Form von Leckerli, rate ich dazu Varianten zu nutzen, die man aus der artgerechten, rohen Hauptnahrung gewinnen kann. Beispielsweise können Futtertuben gefüllt werden oder man füttert aus einem auswaschbaren Futterdummy.
Gibt man getrocknete tierische Produkte als Leckerli, so muss man bedenken, dass durch die Trocknung vorrangig das Wasser entzogen wird, alle anderen Bestandteile (insbesondere Proteine) aber in der gleichen Menge wie im frischen Produkt enthalten sind. 100g getrocknete Leckerli entsprechen ca. 400g der gleichen Zutat ungetrocknet! Gerade hinsichtlich des Proteingehalts muss man da etwas aufpassen.
Bei Leckerli, die den üblichen Trockenfutterstücken entsprechen, kann man grob überschlagen 100g Leckerli wie 50g rohes Futter rechnen.
Selbstgebackene Leckerli, Käse- oder Fleischwurststückchen und ähnliches kann man im gleichen Verhältnis annehmen. Also 100g davon entsprechend ungefähr 100g des normalen Futters.
Vorsicht auch vor scheinbar wenig gehaltvollen Leckereien wie getrocknete Lunge, Rinderkopfhaut, Schweineohr und ähnliches. Viele dieser Leckereien enthalten deutlich mehr Energie als man glaubt. Zudem sind sie oft sehr bindegewebsreich und beanspruchen daher die Verdauungsorgane gar nicht so wenig.
Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass es vielleicht eine Überlegung wert ist, einen Teil der Leckerli (besonders den Teil, der als Belohnung gedacht ist), durch anderes zu ersetzen. Warum das ernährungsphysiologisch vielleicht besser ist, erläutere ich im Artikel über die sinnvolle Anzahl an Mahlzeiten pro Tag.
Viele Hunde freuen sich über ein ehrlich und empathisch geäußertes Lob oder ein tolles, gemeinsames Spiel genauso wie über ein Leckerli. Auch da muss man natürlich individuell auf den eigenen Hund eingehen (in welchem Artikel schreibe ich das eigentlich nicht?) - fähige Hundetrainer können bei der Auswahl helfen.